Das Wissenschaftlerteam des europäischen Diverfarmingprojektes zieht nach seinem ersten Jahr in Ameland (Niederlande) bilanz.

Rund 60 Diverfarming-Mitglieder treffen sich von heute bis Donnerstag, 31. Mai, in Ameland (Niederlande), um die jährliche Hauptversammlung dieses Projekts, dass im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Kommission finanziert wird, abzuhalten.

b_450_250_16777215_00_images_WhatsApp-Image-2018-05-29-at-10.23.11.jpegDer Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft der Europäischen Union, der durch Diverfarming aufgeworfen wird, ist nun seit einem Jahr in Gang, weshalb es notwendig ist, eine Bestandsaufnahme der ersten unternommenen Schritte vorzunehmen und künftigen Leitlinien auszuarbeiten. Dies wird in einer Agenda voller Tagungen und Arbeitstreffen verwirklicht, aus denen die Diversifizierung der Kulturen gestärkt werden soll und vor allem die europäische Landwirtschaft näher gebracht werden soll.

Nach der gemeinsamen Einweihung der Universidad Politécnica de Cartagena, Generalkoordinatorin des Projekts, und der Universität Wageningen, Veranstalter des Treffens, wird der Beratungsausschuss vorgestellt, der in den letzten Monaten abgeschlossen wurde. Diese Organisation besteht aus Regierungsinstitutionen, die das Projekt in agrarpolitischen Angelegenheiten leiten werden und sich aus Vertretern der Junta de Andalucía, der Universität Mailand, des Helmholtz-Zentrums München und europäischer Vertreter von Landwirten und dem landwirtschaftlichen Sektors, COPA – COCEGA, zusammensetzt

In den ersten zwölf Monaten des Projektes hat das wissenschaftliche Team an der Suche nach den besten Kombinationen der Diversifizierung für jede geographische Zone und klimatische Charakteristika gearbeitet, was zu einer europäischen Diversifizierungskarte geführt hat, die zudem aufgrund von Treffen einen Konsens mit den Bauern aus jeder Region darstellt. Das Abgleichen hinsichtlich der bisher in den Fallstudien erzielten Ergebnisse, wie Mandarinen mit Kapern in Murcia oder Weingärten mit aromatischen Pflanzen in Deutschland, wird einen Großteil dieser Arbeitstage einnehmen. Auch die andalusischen Olivenhaine werden mit Beatriz Lozano, Professorin an der Universidad de Córdoba und Leiterin des südlichen Mittelmeerraumes, auf dem Programm stehen. Sie ist dafür verantwortlich, die Entwicklung der Diversifizierung dieser Kultur aufzuzeigen.

Die Beteiligung von Landwirten und Endverbrauchern ist eine der Strategien, die Diverfarming in Betracht zieht. Um dies zu erreichen, ist die von der Unidad de Cultura Científica der Universidad de Córdoba geleitete Kommunikationsstrategie von grundlegender Bedeutung für die Einbeziehung aller europäischen Landwirte. In diesem Sinne wird die Koordinatorin Elena Lázaro Real eine Bestandsaufnahme der Errungenschaften in dieser Angelegenheit machen und ein Maßnahmenpaket vorstellen, das speziell auf die Landwirte in Europa ausgerichtet ist, die letztendlich diejenigen sein werden, die die Diversifizierung der Anbaupflanzen übernehmen.

Ländliche Entwicklung und die Bekämpfung der Entvölkerung durch die Verankerung der jüngeren Bevölkerung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, die die Diversifizierung der Kulturpflanzen oder die Zunahme der Biodiversität, die in den letzten Jahren in Gefahr geraten ist, mit sich bringt, sind einige der Ziele von Diverfarming.