Im Rahmen des Diverfarming-Projekts präsentiert das Forschungsteam der Universität Cordoba aktuell die Fortschritte der Diversifizierung von Olivenhainen im Gebirge.

Olivenhaine im Gebirge haben einen schweren Stand. Die Schwierigkeit der Mechanisierung bedeutet, dass sie im Wettlauf um Rentabilität benachteiligt sind. Die Wettbewerbsfähigkeit solcher traditionellen Olivenhaine ohne kostensenkende mechanische Ernte wird immer mehr eingeschränkt. Ökosystemleistungen wie das große Potenzial Kohlenstoff im Boden zu binden (und damit den Klimawandel zu mildern), die biologische Vielfalt zu bewahren oder die Bevölkerung in ländlichen Gebieten zu erhalten, können sie jedoch noch retten.

b_450_250_16777215_00_images_WhatsApp-Image-2020-06-09-at-20.54.54.jpegDies ist das Thema rund um die Tage der „Bergolivenhaine: Innovation und nachhaltige Entwicklung“, die am 14. und 15. Oktober in Puente de Génave (Jaén) stattfanden und von der “Rural Mediterranean Association” in Zusammenarbeit mit der “Diputación de Jaén” und der “Caja Rural de Jaén” gefördert wurden.

Um die Probleme der traditionellen Olivenhaine anzugehen, haben die Forscher Beatriz Lozano und Manuel González von der Universität Cordoba ihre Fortschritte im Rahmen des von der Europäischen Kommission finanzierten europäischen Diverfarming-Projekts vorgestellt. Frau Prof. Dr. Lozano und Herr González untersuchen die Diversifizierung von Kulturpflanzen in einem traditionellen Olivenhain in Jaen, der aufgrund des Gefälles und der jahrelangen intensiven Nutzung unter einem ernsthaften Problem der Bodenqualität leidet.

In den breiten Gassen zwischen den 12x12-Meter-Anbaumustern wurden drei Arten der Diversifizierung eingeführt: Safran, Lavendel und eine Mischung aus Wicke und Hafer. Darüber hinaus haben sie sich entschieden den Boden nicht zu bearbeiten und den Düngemittelverbrauch zu reduzieren. Die Pflanzen müssen mehrere Kriterien erfüllen: Sie müssen für die Kombination mit der Hauptkultur geeignet sein und anschließend einen marktfähigen Wert haben.

In den ersten drei Versuchsjahren hat sich die Bodenqualität spürbar verbessert. Die Vegetationsbedeckung, die die Gassen des Olivenhains bedeckt, hat dazu beigetragen, den Oberflächenabfluss und dadurch die Bodenerosion zu verringern. Organischer Bodenkohlenstoff hat sich so weit erhöht, dass sich die Werte in einigen Parzellen verdoppelt haben. In Bezug auf die Ernten wurden in den bisherigen Versuchen bis zu 3000 kg/ha Hafer geerntet, während die Lavendelernte aufgrund von Wassermangel nicht erfolgreich war.

In den ersten Jahren kam es v.a. aufgrund der Dürre zu einer Verringerung der Produktion der Hauptkultur. In diesem Jahr begann sich die Produktion jedoch zu stabilisieren. In diesem Sinne werden die Forscher nach Pflanzen und Praktiken suchen, die umweltverträglich sind, die Bodenqualität verbessern und den Klimawandel mildern, aber auch für die Landwirtschaft von Nutzen sind.

Diverfarming ist ein Projekt, das im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Kommission im Rahmen der Herausforderung "Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft und Forsten, Meeres-, und Binnenwasserforschung und Bioökonomie" finanziert wird und auf die Teilnahme der Universitäten von Cartagena und Córdoba (Spanien), Tuscia (Italien), Exeter and Portsmouth (Vereintes Königreich), Wageningen (Niederlande), Trier (Deutschland), Pecs (Ungarn) and ETH Zürich (Schweitz), den Forschungszentren Consiglio per la ricerca in agricoltura el'analisi del l'economia agraria (Italien), dem Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanien) und dem Natural Resources Institute LUKE (Finnland), der Agrarorganisation ASAJA, und den Unternehmen Casalasco und Barilla (Italien), Arento, Disfrimur logística und Industria David (Spanien), Nieuw Bromo Van Tilburg und Ekoboerdeij de Lingehof (Niederlande), Weingut Dr. Frey (Deutschland), Nedel-Market KFT und Gere (Ungarn) und Paavolan Kotijuustola und Polven Juustola (Finnland) zählt.