Das Diverfarming Projekt beweist wissenschaftlich, durch Algorithmen und bioinformatische Ansätze, die ökologische und agronomische Wirksamkeit der Anwendung von Kompost anstelle der Nutzung traditioneller Dünger in Böden


Nachhaltige Landwirtschaft hat in den letzten Dekaden „an Boden gewonnen“. Dieses wachsende System integriert Praktiken, die langfristige Vorteile für das Land mit sich bringen: es verbindet die Lebensmittelproduktion und die Konservierung der ökologischen und natürlichen Ressourcen. Fruchtwechsel, Zwischenfrüchte und die Nutzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken wie die Reduzierung der Bodenbearbeitung oder die Nutzung biologischer Düngemittel sind weitverbreitete Praktiken in dieser Art der Landwirtschaft.  

Innerhalb des Diverfarming Projektes wird ein Paradigmenwechsel in der europäischen Landwirtschaft gesucht, der sich zu einer Landwirtschaft bewegt, die ökologisch und ökonomisch nachhaltiger ist und die nach dem Planeten schaut, indem die Werkzeuge einer nachhaltigen Landwirtschaft genutzt werden. Auf diesem Weg werden die agronomischen, ökologischen und sozioökonomischen Effekte auf die unterschiedlichen Anbaudiversifizierungen und unterschiedliche landwirtschaftliche Praktiken bewertet. Unter Berücksichtigung, dass die Bodenorganismen die Gesundheit des Bodens erhalten, und diese entscheidend sind für die Produktion von Kulturpflanzen in landwirtschaftlichen Systemen, hat das Team des Diverfarming Projektes eine seiner Studien auf die Analyse der Effekte von nachhaltigen Praktiken wie die Nutzung von Kompost auf die mikrobielle Gemeinschaft im Boden gerichtet, die neben anderen Dingen, für die Degradation von Verunreinigungen und für die Bodenfruchtbarkeit verantwortlich ist.

Ein Forschungsteam bestehend aus Mitarbeitern von CEBAS – CSIC und der Universität Politécnica de Cartagena hat die Interaktionen verschiedener mikrobieller Bodengemeinschaften in drei unterschiedlichen Anbausystemen analysiert und verglichen: ein konventionelles, ein organisches System mit einer jährlichen Zufügung von Kompost und ein organisches System mit einer jährlichen Ausgabe an Schafdung.  Um die Veränderungen, die in diesen bakteriellen Gemeinschaften auftraten zu untersuchen, wurden DNS-Fragmente (bekannt als Amplicons) des Gens16S rRNA sequenziert und dann bioinformatische Analysen, wie das Netzwerk des gemeinsamen Auftretens, genutzt. Diese ermöglichen es die Interaktionen zwischen den anwesenden Mikroorganismen im Boden zu kennen und zu erforschen und in der Lage zu sein beurteilen zu können, welche Beziehungen zwischen ihnen existieren (Gegenseitigkeit, Wettkampf oder Räuberei). Des Weiteren wurden Algorithmen zur Vorhersage der Funktionalität der Studie genutzt, mittels Phylogenie, der potentiellen Funktion, die diese Mikroorganismen im Boden haben könnten.

All diese Ansätze haben gezeigt, dass die Langzeitverwendung von Kompost die Bakteriengemeinschaft modifiziert hat, indem die Komplexität des Netzwerkes erhöht und die bakterielle Kommunikation verbessert wurde. Im Falle der organischen landwirtschaftlichen Praktiken mit der Zugabe von Kompost, wurde ein erhöhtes Potential zur Stickstofffixierung, weniger N2O Emissionen und ein höheres Potential für Kohlenstoffbindung als das Anbausystem, entdeckt. Das zeigt die Wichtigkeit der Nutzung eines stabilen organischen Zusatzstoffes, wie Kompost, und die Nutzung angemessener Werkzeuge, um die Langzeitreaktionen der bakteriellen Gemeinschaft auf andere Anbausysteme zu untersuchen.

Die Anwendung von Kompost Zusätzen hat dementsprechend auf lange Sicht signifikante Vorteile für den Erzeuger und für die Umwelt, seit ihrer verlängerten Anwendung kann die Nutzung von Dünger und Pestiziden reduziert und ein stabilerer Boden generiert werden, dem es möglich sein kann gegen die Effekte des Klimawandels zu bestehen.

Diverfarming ist ein Projekt welches von dem Horizon 2020 Programm der Europäischen Kommission, innerhalb der Herausforderung der „Nahrungssicherheit, Nachhaltige Landwirtschaft und Forstwirtschaft, marine, maritime und inländische Wasser-Untersuchungen und Bioökonomie“, unter der Vereinbarung 728003, finanziert wird. Es zählt auf die Teilnahme der Universitäten von Cartagena und Córdoba (Spanien), Tuscia (Italien), Exeter und Portsmouth (Vereingtes Königreich), Wageningen (Niederlande), Trier (Deutschland), Pecs (Ungarn) und ETH Zürich (Schweiz), den Forschungszentren Consiglio per la ricerca in agricultura e l’analisi dell’economia agraria (Italien), dem Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanien) und dem Natural Resources Institute LUKE (Finland), der agrarian Organisation ASAJA und den Unternehmen Casalasco und Barilla (Italien), Arento LogísticaDFM und Indutrias David (Spanien), Nieuw Bromo Van Tilburg und Ekoboerdeij de Lingehof (Niederlande), Weingut Dr. Frey (Deutschland), Nedel-Market KFT und Gere (Ungarn) und Paavolan Kotijuustola und Polven Juustola (Finalnd).

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