Das Diverfarming Projekt analysiert die Nährstoffe und Veränderungen in der mikrobiellen Bodengemeinschaft im ersten Jahr des Zwischenfruchtanbaus von Melone und Augenbohne mit reduzierter Düngung


Der Anbau von Zwischenfrüchten ist eine landwirtschaftliche Praktik, die das Wachstum von zwei oder mehreren Pflanzenspezies auf dem gleichen Grund zur gleichen Zeit beinhaltet. Diese Praktik ermöglicht nicht nur die Produktivität der Feldfrüchte zu erhöhen, sondern auch die Bodenqualität zu verbessern. Des Weiteren bringt es Vorteile wie reduziertes Aufkommen von Schädlingen und Krankheiten und eine größere Diversität von Mikroben und nutzbringenden Insekten.

Obwohl der Anbau von Zwischenfrüchten mit einigen traditionellen Feldfrüchten ein hohes Maß an Erfolg gezeigt hat, so wie Mais mit Bohne und Kürbis in Mexiko, was als Milpa bekannt ist, stellen nicht alle Zwischenfruchtsysteme Verbesserungen dar, da eine Balance zwischen den genutzten Feldfrüchten bestehen muss.

Mit dem Ziel die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme zu erhöhen, hat ein Team des europäischen Diverfarming Projektes die Möglichkeit der Nutzung dieser Technik des Zwischenfruchtanbaus mit der Hauptsommerfrucht für den Export in der Region Murcia untersucht: die Melone.

Um mit den Problemen der Boden- und Wasserdegradation durch die exzessive Nutzung von Pestiziden und Düngern in intensivem Melonenanbau umzugehen, haben Forscher des CEBAS – CSIC, der Universität Politécnica de Cartagena (UPCT) und der Universität von Murcia die Bodennährstoffe, deren physisch-chemischen Eigenschaften, die Enzymaktivität und die mikrobielle Gemeinschaft des Bodens (durch Hochleistungssequenzierung) einer Zwischenfrucht von Augenbohne und Melone bei der Nutzung ökologischer landwirtschaftlicher Praktiken, unterschiedlicher Wachstumsmuster und 30% weniger Nutzung von Düngemitteln verglichen mit der gewöhnlichen Menge an Dünger bei Monokulturen, analysiert.

Die Ergebnisse haben einen signifikanten Anstieg der Menge an Stickstoff, des verfügbaren Phosphors und des gesamten organischen Kohlenstoffes gezeigt, sowie des Melonenertrages im ersten Jahr des Zwischenfruchtanbaus, unabhängig davon, welche Zwischenfruchtmuster angewandt wurden.

Mit der Kombination der Feldfrüchte traten Veränderungen in der Struktur der bakteriellen Gemeinschaft auf, was bisher noch nicht untersucht worden ist, die mit der Zunahme der gesamten Stickstoff- und Phosphorkonzentration im Boden und in dem Melonenertrag korrelieren. Zusätzlich wurde eine größere Menge nützlicher Mikroorganismen wie Pseudomonas, Bacillus, Streptomyces und Sphingomonas gefunden.

Dementsprechend gab es im ersten Jahr der Kombination von Augenbohnen und Melone das Ergebnis eines nachhaltigen Wachstumssystems, welches weniger äußere Einträge nutzte und eine höhere Melonenernte generierte, sowie die Bodenqualität verbesserte. Unter Berücksichtigung, dass vom ersten Jahr an die Nutzung diversifizierter Anbausysteme eine generelle Versorgung mit Lebensmitteln und Einkommen liefern, erfordert es eine Langzeitanalyse dieser Zwischenfruchtsysteme. Das sollte die Ergebnisse auf die positive Interaktion zwischen Augenbohnen Mikrobiota und Melone und deren Funktionen bekräftigen und in einem größeren Umfang untersuchen, welches Zwischenfruchtmuster das Vorteilhafteste für den Erzeuger ist.

Mit dieser Studie wurde das Wissen über Vorteile von diversifizierten Anbausystemen vorangebracht; das ist eine der Strategien des Diverfarming Projektes, welches von der europäischen Kommission, innerhalb des H2020 Programms, welches nach einem Paradigmenwandels in der europäischen Landwirtschaft sucht, finanziert wird.

Diverfarming ist ein Projekt welches von dem Horizon 2020 Programm der Europäischen Kommission, innerhalb der Herausforderung der „Nahrungssicherheit, Nachhaltige Landwirtschaft und Forstwirtschaft, marine, maritime und inländische Wasser-Untersuchungen und Bioökonomie“, unter der Vereinbarung 728003, finanziert wird. Es zählt auf die Teilnahme der Universitäten von Cartagena und Córdoba (Spanien), Tuscia (Italien), Exeter und Portsmouth (Vereingtes Königreich), Wageningen (Niederlande), Trier (Deutschland), Pecs (Ungarn) und ETH Zürich (Schweiz), den Forschungszentren Consiglio per la ricerca in agricultura e l’analisi dell’economia agraria (Italien), dem Consejo Superior de Investigaciones Científicas (Spanien) und dem Natural Resources Institute LUKE (Finland), der agrarian Organisation ASAJA und den Unternehmen Casalasco und Barilla (Italien), Arento LogísticaDFM und Indutrias David (Spanien), Nieuw Bromo Van Tilburg und Ekoboerdeij de Lingehof (Niederlande), Weingut Dr. Frey (Deutschland), Nedel-Market KFT und Gere (Ungarn) und Paavolan Kotijuustola und Polven Juustola (Finalnd).

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